Verkaufsartikel mit unterschiedlichen VPE beim Lieferanten

Fragen die sich nicht auf ein spezielles Modul beziehen.

Moderator: codegarden

rhutter
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Verkaufsartikel mit unterschiedlichen VPE beim Lieferanten

Beitragvon rhutter » Donnerstag 30. Januar 2014, 16:52

Hallo,
wie können wir einen Artikel, der von verschiedenen Lieferanten in verschiedenen VPE geliefert wird, korrekt eintragen?

hypothetisches Beispiel:
Wir verkaufen an unsere Kunden einen 10er Packung Batterien.
Lieferant A bietet uns die Batterien lose, einzeln an. 1 Stk kostet im Einkauf 1 €.
Lieferant B bietet die Batterien im 10er Shrinkpack an, das 10er Pack kostet 9€
Lieferant C bietet die Batterien im Großkarton zu 100 Stk an, der Großkarton kostet 80€.

Wir haben in Kontor.NET bei den EK Sonderpreisen nichts gefunden, wo man die VPE bzw. Stückzahlen des Lieferanten hinterlegen kann.

Ein Ansatz wäre natürlich die EK-Preise auf unsere Verkaufs-VPE oder auf 1 Stk. zu normieren, dies hat aber massive Nachteile:
Rundungsfehler bei den Großkartons (Bsp: 12er Pack um 9,99€).
CSV-Dateien mit Lagerstand und Preisen können nicht mehr automatisch importiert werden, weil die Lieferanten-Artnr dann nicht mehr mit dem Preis und dem Lagerstand übereinstimmen würde (diese beziehen sich immer auf die Verkaufseinheit).
Falsche Bestellvorschläge a la 248 Stk. Batterien bei Lieferant C, der aber nur Großpackungen á 100 Stk anbietet.

Die zweite offene Frage ist, wie wir unseren Verkaufsartikel im Kontor richtig anlegen sollen:
Einerseits soll im Webshop und im Verkauf natürlich nur ein einziger Artikel sichtbar sein, und nicht pro Lieferant ein Artikel. Ich kann aber bei einem Artikel nicht hinterlegen "entweder Artikel von Lieferant B oder Stückliste 10*Artikel von Lieferant A". Auch hier wäre der Ansatz wieder die Normalisierung auf 1 Stück, aber... siehe oben.

Was ist in so einem Fall die empfohlene Vorgehensweise in Kontor.NET?

mfG
Reinhard Hutter
FWENZL
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Re: Verkaufsartikel mit unterschiedlichen VPE beim Lieferant

Beitragvon FWENZL » Freitag 31. Januar 2014, 18:58

Hallo Herr Hutter,

das ist leider nicht so einfach. Ohne Anpassungen dürfte sich diese Problematik in Kontor nicht sinnvoll abbilden lassen.

Das Problem ist nicht so sehr die Packungsmenge, sondern es müßte einen Logik existieren, die erkennt, dass sich in einer Großpackung, die ja vermutlich eine eigene Bestellnummer, Artikelbezeichnung usw. hat, der Artikel befindet der bestellt werden soll.

Beispiel: Eine Batterie hat Artikelnummer "12345" und die 100er-Packung der gleichen Batterie hat die Artikelnummer "56789".
Wenn Sie den Artikel "12345" 100 mal verkaufen haben Sie einen Bestellbedarf von 100 für die Artikelnr "12345".
Woher soll das Programm nun wissen, das es jetzt den Artikel "56789" bestellen soll?

Damit das Programm erkennen kann, das 100 Stück des Artikels "12345" der Artikelnummer "56789" entsprechen, müßte diese Beziehung im Programm gespeichert werden. Das natürlich bei jedem Lieferanten und jeweils jeder möglichen Packungsgröße.

Da müßten wir mal ganz konkret mit Ihrem Produktsortiment / Lieferantendaten überlegen, wie man eine solche Funktion realisieren könnte.
Ich kenne Ihre Produktsortiment und die Informationen, die zu dem einzelnen Produkten gespeichert sind, leider nicht im Detail. Wenn sich die Packungsgrößen NICHT automatisch in Beziehung zueinander (z.B. über technische Spezifikationen, etc.) setzen lassen, dann stellt sich natürlich die Frage ob der Aufwand für die manuelle Anlage der Beziehungen, die Zeitersparnis beim Bestellen rechtfertigt.

Evtl. läßt sich deses Problem aber auch einfach über eine geschicktere Darstellung der Bestellvorschläge lösen.
Der Bestellbedarf sollte ja jetzt schon korrekt ermittelt werden und die Gesamtstückzahl unabhängig von der Packungsmenge läßt sich einfach ausrechnen.
Wenn nun in der Bestellvorschlagsmaske alle in Frage kommenden alternativen Packungsgrößen zur Auswahl gestellt werden würden, ist es einfach die günstigste Variante selbst zu ermitteln.

Gerne können wir deswegen einmal telefonieren.
Ist auf jeden Fall eine spannende Idee.

Gruß,
Frank
rhutter
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Re: Verkaufsartikel mit unterschiedlichen VPE beim Lieferant

Beitragvon rhutter » Montag 3. Februar 2014, 15:41

Hallo Herr Wenzl,
danke für's Feedback, das es nicht ganz trivial ist, haben wir am eigenen Leib erfahren :-)

Die Zuordnung der Artikel haben wir uns in unseren theoretischen Überlegungen eigentlich garnicht so schwer vorgestellt, es gibt ja 2 Arten von Artikelnummern: Einerseits im Verkauf unsere eigene Artikelnummer (die "normale" Artnr von Kontor), andererseits beim Einkauf die Artikelnummer des Lieferanten, ich nenne die beiden jetzt einfach mal VK-Artnr und EK-Artnr. Über einen zusätzlich Stücklisten-VK-Artikel lässt sich die Verkaufs-Mengeneinheit (10 Stk.) auf die variablen Einkaufs-Mengeneinheiten abbilden. All dies gibt es ja schon in Kontor:
Wir wollen unseren Kunden ja immer nur ein und denselben Artikel verkaufen, egal ob wir nun in Großpackungen oder lose einkaufen. Daher verkaufen wir immer nur eine einzige VK-Artnr "12345". Dieser Artikel ist eine Stückliste und besteht aus 10*VK-Artnr "56789". Bei diesem Artikel 56789 wird auch der Lagerstand geführt. Dann tragen wir für jeden der drei Lieferanten bei VK-Artnr 56789 die EK-Preise ein, und können dabei auch die jeweilige EK-Artnr - getrennt je Lieferant - angeben. Gäbe es hier ein zusätzliches Feld "EK-Mengeneinheit", wäre über den Umweg der Stückliste immer festgelegt, dass 1*VK-Artnr 12345 == 10* VK-Artnr 56789 == (10* EK-Artnr ABC123 oder 1* EK-Artnr ABC456 oder 0,1* EK Artnr ABC789).

Wenn man die Grundidee der "1-Stück-Normalisierung" aufgreift, wäre das Einzige, dass auf Datenmodell-Ebene wirklich fehlen würde, eben ein "Mengeneinheiten"-Feld o.ä., an der Stelle wo auch der EK-Preis und die Lieferanten-Artnr eingetragen wird.



Unser Fall war jetzt schon eine sehr komplexes Beispiel (das bei uns leider tatsächlich auftritt). Nehmen wir ein einfaches Beispiel ohne Stückliste dazwischen:

Wir verkaufen eine einzelne, lose Batterie mit VK-Artnr "54321", VK-Preis = 1,5€
Wir kaufen Sie immer in 100er Großpackungen ein: EK-Artnr "CDE987" 20er Packung AA-Batterien, EK-Preis = 20€, neues_EK-Menge_Feld = 20
somit ist eindeutig geklärt 1* VK-Artnr 54321 == (1/20) * EK-Artnr CDE987

Ein Mengeneinheiten-Feld bei der EK-Artnr (in der Kontor-Oberläche LiefArtnr) würde sowohl unser komplexes Beispiel mit der Stückliste als auch das untere, einfache Beispiel lösen. Natürlich müssten auch der Wareneingang ("bei Wareneigang von X mal EK-Artnr YYY müssen (X * neues_EK-Menge_Feld) Stück auf VK-Artnr ZZZ gebucht werden") und der Bestellvorschlag auf das neue Feld Rücksicht nehmen. Vielleicht kann man das ja noch in Kontor R4 einbauen ;) Ich bin mir sicher, es gibt auch einige andere Kontor-Kunden, die in Großpackungen einkaufen und in kleineren Stückzahlen verkaufen, und es wäre gut wenn Kontor hierfür Unterstützung bieten würde.


mfG
Reinhard Hutter

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